Danke für das schöne Fest!
Begrüßung
Alles auf Anfang: "Start-up" und Herzensthema digiS
"Die Zeiten ändern sich und wir passen uns an."
Einige Twitter-Eindrücke. Shoutout an @Sammlungsdinge!
Grußworte
Joe Chialo, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
"Dieses Jubiläum ist eine wirkliche Berliner Erfolgsgeschichte."
Direkt im Anschluss ging es weiter mit Berlins Kultursenator Joe Chialo. Für ihn war der erste Monat im Amt eine „ereignisreiche, fordernde und extrem intensive Zeit“, die aber großen Spaß mache, wenn man Termine habe wie die Jubiläumsfeier bei digiS. Er spricht über seinen Traumjob (Kultursenator) und darüber, an Rahmenbedingungen für Künstler:innen schrauben zu können.
„Dieses Jubiläum ist eine wirkliche Berliner Erfolgsgeschichte.“ – lobendere Worte sind schwer vorzustellen. Weiterhin geht er auf die digiS-Agenda ein, die hervorsticht „mit Themen, die aktueller und dringlicher nicht sein könnten.“ Insbesondere bezieht er sich dabei auf die neuesten Entwicklungen im Bereich „Künstliche Intelligenz„/Machine Learning, die digiS im Zukunftspanel am Nachmittag näher beleuchtet.
Ohne ein (feierliches) Résumée zu 10 Jahren digiS geht es natürlich nicht. Der Kultursenator hob die Errungenschaften aus der langjährigen digiS-Tätigkeit hervor, 130 Digitalisierungsprojekte verschiedener Sparten des Berliner Kulturerbes, Coding da Vinci, einen Podcast, und so vieles mehr… wir freuen uns über den besonders wertschätzenden Blick des Kultursenators auf digiS!
Grußworte
digiS-Jury & digiS-Netzwerk
"digiS ist eine Initiative, die voll überzeugt!" - digiS Jury
Prof. Monika Hagedorn-Saupe vom Institut für Museumsforschung (und vieles mehr), Anke Berghaus-Sprengel von der Universitätsbibliothek Sachsen-Annhalt, Michael Hollmann vom Deutschen Bundesarchiv und Holger Simon von der Pausanio Akademie, dessen Video uns leider nicht rechtzeitig erreichte. Dafür bekommt er um so mehr Zeit im Nachklapp! (s.u.)
Special Feature: Nachtrag von digiS-Jurymitglied Holger Simon
"digiS macht die Welt reicher!" - digiS-Netzwerk
Danke an Barbara Fischer von der Deutschen Nationalbibliothek, Christian Bracht von Bildarchiv Foto Marburg und NFDI4Culture, Beate Lex vom MFG Baden-Württemberg, Maxi Kindling vom Open Access Büro Berlin, Frauke Rehder von digiCULT Schleswig-Holstein, Ulf Preuß von der Koordinierungsstelle Brandenburg-digital, Christian Gries vom Landesmuseum Württemberg, Martin Lätzel von der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, Frank von Hagel vom Institut für Museumsforschung und der Fachstelle für Dokumentation des Deutschen Museumsbundes, Anette Kleffel, Silvia Faulstich und Lara Schulte von kulturBdigital der Technologiestiftung Berlin, Domenic Städtler und Chiara Manchini von der Fachstelle Museum der Deutschen Digitalen Bibliothek und Stefan Rohde-Enslin vom Institut für Museumsforschung und museum-digital.
Shoutout an unseren Kollegen Marco Klindt, der dem Video das nötige Pathos verliehen hat!
Reality Check Witten
Alissa Krusch erzählte von ihrer Arbeit im Kulturforum Witten, das sich mehr als lebendiges Netzwerk statt als Institution versteht. Witten ist eine „kleinere Großstadt mit 100.000 Einwohner:innen“ und das Kulturforum das „ausgelagerte Kulturamt der Stadt“ – dazu gehören die städtischen Musikschulen, das Stadtarchiv, das Kunstmuseum, die Bibliothek sowie das Theater Saalbau.
Sie erzählte zum Thema Digitalisierung nicht von der Bewältigung vieler kleinerer und größerer Hürden, die das Kulturforum meistern musste und muss (und die sicherlich viele der digiS-Projektpartner:innen nur zu gut kennen), sondern fokussierte ihren Vortrag auf die digitale Transformation des Kulturforums, gerahmt als eine Kultureinrichtung im Wandel.
Dieser Ansatz nähert sich der Digitalisierung vom anderen Ende der Transformation: Von den eigenen und den Potenzialen der Digitalität hin zu digitalen Lösungen. Es gilt, den Möglichkeitsraum Digitalität zu nutzen.
Aus Ihrer Praxis hat sie uns drei spannende Beispiele mitgebracht, die ihren Ansatz von digitaler Transformation illustrieren. Daraus ergibt sich eine besondere Definition der Digitalität, denn es gibt keine festgesetzte digitale Strategie. Digitalität ist für Alissa Krusch und das Kulturforum Witten eine Kunstform.
„Wir verstehen Digitalität als transformative Kraft, die ein neues künstlerisches und kulturelles Produzieren hervorbringt.“ – das Kulturforum Witten ist hierbei Ermöglicherin und rahmende Organisation, die mit Publikum und Künstler:innen zusammenarbeitet. Alle Experimente sind bewusst gewählt und dialogisch. Digitalität kann auch (künstlerische) Intervention sein, wie inspirierend!
Die Geschichte der digitalen Transformation des Kulturforum Witten sei eng verbunden mit dem Vertrauen in die Kraft des künstlerischen Experiments und in die Suche nach kleinen Schritten der Innovation. Tipps hierzu: lernfähig und anpassungsfähig bleiben und nur Mut zum Experiment!
Reality Check Berlin
Auf zum nächsten Reality Check, Berliner Ausgabe! Eingeleitet von Anna-Lena Nowicki teilten Lukas Seidel (Stadtmuseum Berlin), Jana König (FHXB-Museum), Lisa Schug und Roman Klarfeld (FFBIZ-Archiv), Georg Schelbert (Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU Berlin) und Carolin Jahn (Georg-Kolbe-Museum) in Form von Werkstattberichten ihre Erfahrungen als digiS-Projektpartner:innen mit uns.
Reality Check Berlin II
Minute Madness der Projektpartner:innen 2022 und 2023
Künstlerische Pause
Der VEKTORKOLLEKTOR ist eine mobile Vektorzeichenmaschine. Er besteht aus einem alten Stiftplotter (herzlichen Dank an XHAIN für die Spende), der mit einem Arcade-Joystick bedient wird. Die gezeichneten Bilder werden digital archiviert und auf der Vektorkollektor-Website (s.o.) veröffentlicht.
Herzlichen Dank an Kati Hyppä und Niklas Roy! Wir hatten sehr viel Spaß.
Pausen-Impressionen
Postersession
So viele schöne, kreative Poster! Nach der künstlerischen Mittagspause konnte man sich näher mit den digiS-Projekten 2022 und 2022/23 auseinandersetzen. Unsere Projektpartner:innen erzählten an ihren Posterständen mehr zu ihren Projekten.
Träumen wir schon von
elektrischen Schafen?
AI & Cultural Heritage
Saskia Valerian ist eine von unserer Mitarbeiterin Xenia Kitaeva generierte Persönlichkeit. Täuschend echt, aber doch nicht ganz greifbar sind das Aussehen, die Stimme, der geschriebene und der gesprochene Text und sogar die Präsentationspunkte durch verschiedene „Künstliche Intelligenzen“ generiert. Saskia Valerian war ein absoluter Überraschungsgast und diente als Beispiel dafür, was heute ohne Geld (dafür wahrscheinlich teuer mit Daten bezahlt!) und in einigen Stunden mit „Künstlichen Intelligenzen“ möglich ist.
Überschätzen wir die natürliche
Intelligenz? – Anmerkungen zu KI
und Algorithmen
Vortrag Prof. Dr. Thorsten Koch
„Eigentlich hat das Video ja schon fast alles gezeigt, was auf uns zukommt.“ Prof. Dr. Thorsten Koch hielt einen inspirierenden Vortrag über die zunehmende Schwierigkeit, Mensch und menschenähnliche „Maschine“ zu unterscheiden – merke: „Wenn alle besser sind als der Durchschnitt, ist was mit dem Durchschnitt falsch.“
Er sprach über Unsicherheiten und existenzielle Bedrohungen durch „Künstliche Intelligenz“ (auch wenn Geisteswissenschaftler:innen endlich als Promptschreiber:innen reich werden könnten). Natürlich ging es dabei viel um Verluste von Arbeitsplätzen, weil eine „Maschine“ potenziell besser menschliche Tätigkeiten ausüben kann.
Wichtig für das Verständnis von LLMs wie ChatGPT ist, dass es nicht „spricht“ oder „schreibt“, sondern lediglich Worte mithilfe von statistischen Berechnungen aneinanderreiht.
„ChatGPT ist ein Textgenerator und keine Datenbank!“
Panel-Diskussion
„KI & Kulturerbe“
Panel-Diskussion mit Judith Faßbender, Dominik Bönisch und Dr. Till Kreutzer
Zum Abschluss der Konferenz diskutierten Beate Rusch, Judith Faßbender, Dominik Bönisch und Dr. Till Kreutzer über ihre Einschätzungen zum Thema „Künstliche Intelligenz“.
Judith Faßbenders Einstellung zu dem Thema ist „relativ entspannt“, Dr. Till Kreutzer ist „erstmal interessiert“ aber doch besorgt ob der Geschwindigkeit der aktuellen Entwicklungen „wie im Zeitraffer“ und Dominik Bönisch ist „nüchtern-begeistert“, insbesondere wegen der großen Potenziale für Museen und Archive.
Fr. Faßbender erklärte zunächst, was gemeinwohlorientierte „KI“ sein kann: Eine Beteiligung der Öffentlichkeit und Transparenz würden hierbei besonders wichtig. Sie beruhigte uns Personen, die in Kulturerbeinstitutionen tätig sind, denn wir seien bereits „Player“ im Bereich der Künstlichen Intelligenz, weil wir Expert:innen im Umgang mit Daten seien.
Dr. Till Kreutzer sprach die rechtlichen Implikationen an und beantwortete unter anderem Fragen zu Autor:innenschaft und Urheberrecht und wie sich diese durch den Einsatz von „Künstlicher Intelligenz“ verändern. Diese Fragen werden schon seit langer Zeit diskutiert, als Beispiel dafür führte er frühe „Gedichtscomputer“ der 1960er Jahre als Beispiel auf. Erstmal bleibt es dabei: „Es gibt keine maschinengenerierten Werke, die Urheberrechtschutz genießen.“
Dominik Bönisch betrachtet „Künstliche Intelligenz“ einerseits aus musealer Perspektive, andererseits arbeitet er bereits aktiv mit einer solchen Maschine. Sein Projekt „Training the Archive“ ist verantwortlich für eine Kurations-„KI“ und es zeigt, wie Machine Learning sinnvoll in Kulturerbeinstitutionen eingesetzt werden kann. Die Auseinandersetzung und Arbeit mit „KI“ kann auch Spaß machen.
Abschluss
Zum Abschluss unseres Konferenz-Tages wurde im Foyer des Zuse Instituts noch auf die erfolgreichen letzten 10 Jahre digiS angestoßen.
Wir bedanken uns von ganzem Herzen für die viele Unterstützung und das gemeinsame Wachsen in den letzten 10 Jahren und freuen uns, so viel gutes Feedback bei der Konferenz erhalten zu haben.
Ein besonderer Dank geht an unsere Netzwerk- und Projektpartner:innen. An alle, die uns bei der Konferenz, aber auch bei unserer Arbeit im Allgemeinen, unterstützt haben. Danke auch an unsere Referent:innen und Gäste, sowie an die gesamte Community rund um das digitale Kulturerbe für den großartigen Austausch!
Wir freuen uns auch schon sehr auf ein Wiedersehen mit Euch allen! Ob im Rahmen des Förderprogramms 2024, bei unserer nächsten digiS-Konferenz oder bei einer unserer kommenden Veranstaltungen.
01000010 01101001 01110011 00100000 01100010 01100001 01101100 01100100 00100001 !
(Binär für „Bis bald!“)
Folien zu den Vorträgen
Bei Interesse an den Folien zu den Vorträgen der Konferenz schreibt uns gerne eine Mail an digiS@zib.de.