Projektpartner:innen Förderprogramm 2024
Im September 2023 hat die Jury des Förderprogramms Digitalisierung Berlin ihre Empfehlung für insgesamt 13 neue Digitalisierungsprojekte zur Förderung an die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt übergeben. Die Projekte wurden inzwischen von Kultursenator Joe Chialo bestätigt. Insgesamt wurden 40 Anträge auf eine Projektförderung eingereicht.
Hier finden Sie Kurzinformationen zu den Inhalten der Digitalisierungsprojekte 2024 sowie die Namen der Ansprechpartner:innen in den Institutionen. Alle Projekte stehen noch unter Haushaltsvorbehalt.
- Berliner Künstler*programm - DAAD
- Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin (BGBM)
- Buchstabenmuseum
- FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum
- Kunstgewerbemuseum Staatliche Museen zu Berlin
- Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V.
- Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin e.V.
- Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim
- Stiftung Berliner Mauer
- Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin
- Stiftung Stadtmuseum Berlin
- Tempelhof Projekt GmbH THF
- Zentrum für Netzkunst
Making it Matter – Digitalisierung, Erschließung und Vermittlung des Archivs des Berliner Künstler*programms des DAAD
Mit dem Projekt möchte das Berliner Künstlerprogramm des DAAD einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit Berliner Zeit- und Kulturgeschichte aus bislang unterrepräsentierten Perspektiven leisten. Das Ziel ist die Erschließung, Digitalisierung und Zugänglichmachung von Bewegtbildkonvoluten und institutionellen Akten zu rund 70 internationalen Künstler:innen, die vor allem in den 1980er und 1990er Jahren in Berlin als Fellows zu Gast waren.
Es geht dabei um Themen wie Migration, Flucht, Exil, Dekolonialisierung, um die feministische und queere Kulturgeschichte des BKP, um jüdische und osteuropäische/postsowjetische Perspektiven auf Berlin sowie Stadtraum, Wohnkultur, Sonic Urbanism.
Ansprechpartner:innen Berliner Künstler*programm – DAAD
- Natalie Keppler
E-Mail: keppler.berlin@daad.de - Silvia Fehrmann
E-Mail: fehrmann.berlin@daad.de
Digitalisierung und Präsentation der Porträtsammlung des Botanischen Garten Berlins in einem Semantik-Web-Pilotprojekt
Die bereits inventarisierte Sammlung von Botaniker:innen-Porträts der Wissenschaftshistorischen Sammlung des Botanischen Garten und Botanischen Museums Berlin umfasst knapp 2300 physische Objekte. Ziel des Projektes ist ihre Digitalisierung, frei zugängliche Präsentation sowie Integration in ein bestehendes europäisches Semantik-Web-Pilotprojekt, in dem am Beispiel einer Auswahl von Porträtierten exemplarisch transdisziplinäre Informationsräume um botanische Sammlungsobjekte zur Kontextualisierung der Sammlungsgeschichte geschaffen werden sollen.
Ansprechpartner:innen Botanischer Garten
- Norbert Kilian
E-Mail: n.kilian@bo.berlin - Dominik Röpert
E-Mail: d.roepert@bo.berlin
Website Botanischer Garten
Iconic Berlin – 10 herausragende Schriftzüge aus der Sammlung des Buchstabenmuseums
Das Buchstabenmuseum wurde 2005 in Berlin gegründet und ist weltweit das einzige Museum, das Typografie aus dem öffentlichen Raum sammelt und als Teil der Stadtgeschichte präsentiert.
Die Sammlung besteht aus Schriftzügen, Neonleuchtschriften und typografischen Zeichen und umfasst aktuell mehr als 3000 Exponate. In den S-Bahnbögen im Hansaviertel zeigt das Museum in wechselnden Ausstellungen die Geschichten rund um die Exponate und versteht sich als zeitgenössischer Ort für Kunst und Typografie.
Zehn ausgewählte und herausragende Berliner Schriftzüge aus der Sammlung des Buchstabenmuseums werden fotografisch dokumentiert und in die Datenbank (museum-digital/DDB) eingepflegt. Diese Schriftzüge waren Landmarken im Stadtbild, sind repräsentativ für Berlin und weisen unterschiedliche Charakteristiken hinsichtlich ihrer Nutzung und ihrer typografischen Besonderheiten auf.
Ansprechpartner:innen Buchstabenmuseum
- Barbara Dechant
E-Mail: b@buchstabenmuseum.de
Website Buchstabenmuseum
Die Sammlung Peter Plewka – Kreuzberg vor 1945 in historischen Ansichtskarten
Im Dezember 2022 wurde dem FHXB Museum ein Teil des Nachlasses von Peter Plewka gespendet. Dieser wurde als geschlossener Bestand übernommen. Herr Plewka sammelte über einen Zeitraum von über 60 Jahren Dokumente, Fotografien, Stadtpläne, Ansichtskarten, Publikationen und Objekte zu Kreuzberg.
Unter den Materialien befindet sich eine umfassende Ansichtskartensammlung. Aus der Zeit vor 1945 umfasst diese ca. 4.300 historische Ansichtskarten Kreuzbergs. Sie zeigen Stadtansichten des Kaiserreichs, der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus; sie zeigen Kreuzberg vor der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg und vor der Umsetzung der Stadtsanierung und –planung in den 1980er Jahren. Damit bietet der Bestand Ansichten Kreuzbergs, die es heute nicht mehr gibt und die nicht mehr erfahrbar sind. Das Projekt wird inhaltlich begleitet vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und der Bildungsinitiative Berliner Spurensuche.
Ansprechpartner:innen FHXB
- Jana König
E-Mail: j.koenig@fhxb-museum.de
Website FHXB
Virtual Couture. Digitale Rekonstruktion und Animation in 3D von ausgewählten Kleidermodellen aus dem Kunstgewerbemuseum Berlin
In dem Pilotprojekt „Virtual Couture“ sollen herausragende und bislang nicht gezeigte Kleiderensembles aus der Modesammlung des Kunstgewerbemuseums digital und 3D rekonstruiert, animiert und in ihrer Mehransichtigkeit im Web präsentiert und als Daten nachnutzbar und verfügbar gemacht werden. Aus der 2003 erworbenen Sammlung internationaler Modeklassiker der Schweizer Sammler Martin Kamer und Wolfgang Ruf werden vier Modelle ausgewählt, in den künstlerischen und modehistorischen Kontext eingeordnet, beschrieben, vermessen und im Digitalen rekonstruiert, um sie als Kulturgut dauerhaft für das interessierte Fachpublikum und die vestimentäre Forschung greifbar und für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Zusammenfassend stehen die Stichworte Visibilty, Open Access, 3D-digitale Rekonstruktion, Methodisierung, Präsentation und Vermittlung für die Ausrichtung des Projekts.
Ansprechpartner:innen Kunstgewerbemuseum
- Dr. Katrin Lindemann
E-Mail: k.lindemann@smb.spk-berlin.de - Dr. Sabine de Günther
E-Mail: sabine.de.guenther@fh-potsdam.de
Website Kunstgewerbemuseum
Die zerstörte fotografische Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin wieder sichtbar machen
Auf der Grundlage von Abbildungen aus zeitgenössischen Publikationen soll ein Teil der fotografischen Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft digital wiederhergestellt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Das Institut wurde 1919 von dem Mediziner Dr. Magnus Hirschfeld in Berlin gegründet, 1933 durch die Nationalsozialisten geschlossen, seine Bestände geplündert und zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 verbrannt. Die bislang ermittelten Objekte der fotografischen Sammlung – derzeit etwa 400 Seiten mit insgesamt rund 520 Abbildungen – leisten einen Beitrag dazu, queere Geschichte zurück ins kollektive Gedächtnis zu bringen. Sie spiegeln aber auch die von den Nationalsozialisten zerstörte Sexualwissenschaft und Sexualreformbewegung wider und überkreuzen sich damit mit Wissenschafts- und Bewegungsgeschichte. Die Sichtbarkeit einer frühen queeren Subkultur, einer emanzipatorischen Sexualwissenschaft und Reformbewegung, deren Zentrum immer Berlin war, illustrieren einen lange in Vergessenheit geratenen Teil der Stadtgeschichte sowie das Ringen um Rechte und Akzeptanz marginalisierter Gruppen, was noch heute von hoher Relevanz ist.
Ansprechpartner:innen Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V.
- Esra Paul Afken
E-Mail: esrapaul@magnus-hirschfeld.de
Die Digitalisierung der Max Liebermann-Briefe aus dem Bestand der Akademie der Künste Berlin
Das Archiv der Akademie der Künste verfügt über namhafte Bestände, Briefe von Liebermann selbst sowie an ihn adressierte. Diese rund 230 Briefe sollen nach DFG-Standards digitalisiert und – versehen mit Metadaten und einer Transkription – im Internet auf museum.digital und in der DDB sowie ggf. in Europeana frei zugänglich gemacht werden. Die Korrespondenzen geben Aufschluss über zahllose Sachverhalte und schließen Lücken in der Historie.
Ansprechpartner:innen Liebermann-Villa am Wannsee
- Viktoria Krieger
E-Mail: info@liebermann-villa.de
Website Liebermann-Villa am Wannsee
Regionale Stadtentwicklung und Architekturgeschichte der 1930er bis 1980er Jahre
Ziel des Projektes ist die Digitalisierung, Erschließung und Online-Veröffentlichung von historischen Negativen und Diapositiven aus den Bildsammlungen der Bezirksbildstelle Charlottenburg und des Stadtplanungsamtes Wilmersdorf. Die Motive aus den 1930er bis frühen 1980er Jahren dokumentieren die Stadtentwicklung und Architekturgeschichte der beiden vormals eigenständigen Bezirke von Groß-Berlin.
Ansprechpartner:innen Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
- Anastasia Dittmann
E-Mail: anastasia.dittmann@charlottenburg-wilmersdorf.de - Janik Wetzel
E-Mail: janik.wetzel@charlottenburg-wilmersdorf.de
Digitales Gedächtnis der deutsch-deutschen Migration – Ein Digitalisierungsprojekt für einen Teilbestand der Sammlungen und des Interviewarchivs der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Die Stiftung Berliner Mauer vereint sechs historische Orte: die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, die East Side Gallery, die Gedenkstätte Berliner Mauer, die Gedenkstätte Günter Litfin und das Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt. Bei den Standorten der Stiftung handelt es sich um zentrale Orte der Erinnerung an die Teilung Berlins und Deutschlands mit einem Archiv von nationaler Bedeutung.
Weit über 10.000 Artefakte bilden heute die Sammlung der Erinnerungsstätte. Die bestehende Grunderfassung der Bestände in der mittlerweile eingestellten Museumsdatenbank GOS werden im Herbst 2023 in die zentrale Sammlungsdatenbank der Stiftung Berliner Mauer robotronDaphne überführt. Aus dem neu überführten Bestand wird eine Auswahl von ca. 1.000 originalen Objekten aus vier Jahrzehnten der Notaufnahmelagerverwaltung und des Alltags im Lagerleben digital verfügbar gemacht. Ein Schwerpunkt liegt auf den Zeitzeuginnen- und Zeitzeugenkonvoluten, die sich durch die Verbindung von persönlichen und historischen Objekten sowie lebensgeschichtlicher Interviews auszeichnen.
Ansprechpartner:innen Stiftung Berliner Mauer
- Dr. Sarah Bornhorst
E-Mail: bornhorst@stiftung-berliner-mauer.de - Cornelia Thiele
E-Mail: thiele@stiftung-berliner-mauer.de
Website Berliner Mauer
Cut, Paste, Edit – Akten der Abteilung Schriftschneiderei der H. Berthold AG zu Entwurf und Fertigung
Um die für Wirtschafts-, Kunst- und Buchgeschichtsforschung gleichermaßen relevanten Zeugnisse der typografischen Kultur Berlins zu sichern und international sichtbar zu machen, plant die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin die Digitalisierung eines Teils des 1997 übernommenen, internen Schriftgutes der H. Berthold AG. Konkret geht es darum, eine Auswahl von 78 Akten aus der Abteilung Schriftschneiderei der H. Berthold AG zu Entwurf und Fertigung von Bleilettern verschiedener Schriftschnitte zu digitalisieren und über die einschlägigen Präsentationsplattformen online zugänglich zu machen.
Ansprechpartner:in Deutsches Technikmuseum
- Peter Schwirkmann
E-Mail: schwirkmann@technikmuseum.berlin
Website Deutsches Technikmuseum
Massenmedium Bilderbogen: Repräsentant des Kolonialen Archivs. Erprobung dekolonialer Digitalisierungsstrategien
Bilderbogen gelten als ein Massenmedium des 19. Jahrhunderts. Die Bogen hatten unterschiedliche Funktionen und dienten sowohl der Information als auch der Unterhaltung einer breiten Bevölkerung. Dabei waren sie auch Spiegel und Produzent von populärem Kolonialrassismus.
In dem Projekt soll ein Teilbestand von ca. 500 Bilderbogen aus der Sammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin (SSB) erfasst, digitalisiert, wissenschaftlich aufgearbeitet und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hierbei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Frage, inwiefern und in welcher Art und Weise Bilderbogen koloniale Kontexte adressiert haben und/oder kolonialrassistische Bild- und Textinhalte verbreiteten und wie diese in angemessener Form veröffentlicht werden können.
Ansprechpartner:innen Stadtmuseum Berlin
- Randy-Noreen Rathenow
E-Mail: randy.rathenow@stadtmuseum.de - Lorraine Bluche
E-Mail: lorraine.bluche@stadtmuseum.de - Lukas Seidel
E-Mail: lukas.seidel@stadtmuseum.de - Anna Yeboah / Dekoloniale
E-Mail: anna.yeboah@dekoloniale.de
Website Stadtmuseum Berlin
Flughafen Tempelhof – Bauzeichnungen von 1934-1989
Mit dem Projekt sollen 300 Bauzeichnungen des Flughafens Tempelhof digitalisiert und der Öffentlichkeit über die Plattform museum-digital und die DDB zugänglich gemacht werden. Das Konvolut beinhaltet Lagepläne des Tempelhofer Felds, Entwurfszeichnungen (Ansichten, Grundrisse, Schnitte) des Gebäudes inkl. seiner Inneneinrichtung und Möblierung sowie Detailzeichnungen für die Bauausführung.
Insbesondere bei der Auswahl der nach 1945 entstandenen Zeichnungen liegt der Fokus auf innenarchitektonischen Komponenten. Das Projekt möchte damit Einblicke in die Vergangenheit der heute nur noch partiell zugänglichen Räume des Flughafens gewähren.
Ansprechpartner:innen Tempelhof Projekt
- Dr. Sina Keesser
E-Mail: sina.keesser@thf-berlin.de
Website Tempelhof Projekt
Without address: Rekonstruktion des digitalen Kulturerbes Berlins
Das Zentrum für Netzkunst e.V. möchte im Rahmen des DigiS Förderprogramms eine historische Arbeit der Netzkunst modellhaft als statische Simulation rekonstruieren, online zur Verfügung stellen und archivieren. Die kanonische Arbeit without addresses (1997) des Berliner Künstlerduos Blank & Jeron, die seit 26 Jahren nicht mehr online erreichbar ist, bildet einen wichtigen Teil des digitalen Kulturerbes Berlins. Die Rekonstruktion einer Arbeit der Netzkunst sollte modellhaft mit den Künstlern gemeinsam konzipiert und umgesetzt werden. Sie sollte auch mit Metadaten nach Dublin Core und METS ausgezeichnet werden und zusammen mit Dokumentations- und Sekundärmaterial wie Quellcode mit Kommentaren des Künstlers, Videos und Screenshots archiviert werden. Zusätzlich soll im Projekt eine Handreichung / Checkliste entstehen, an der sich ähnlich gelagerte Projektvorhaben bei der Planung und Durchführung zukünftig orientieren können. Basierend auf den im Projekt entstehenden Verträgen werden Musterverträge erstellt, die unter https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ online frei nachnutzbar zur Verfügung gestellt werden und somit auch auf der rechtlichen Ebene zukünftige Projektvorhaben unterstützen können.
Ansprechpartner:innen Stadtmuseum Berlin
- Tereza Havlíková
E-Mail: tereza@netzkunst.berlin
Website Zentrum für Netzkunst