Von der Komplexität einer Zusammenfassung...äh, des Kulturerbes

So langsam haben wir uns vom digiS-Ausflug nach Stuttgart zur „Zugang gestalten!“-Konferenz 2024 erholt und die vielen Impulse und Erkenntnisse zusammengesammelt.

Der MFG-Entscheidungswürfel kommt bereits zum Einsatz.

Das Oberthema dieses Jahr war „Das Erbe antreten“, was bedeutet das für die Praxis?

Eine vielfältige Gesellschaft wird von vielfältigen Zeugnissen menschlichen Schaffens repräsentiert. Das betont die Wichtigkeit einer vielfältigen Bandbreite an Kulturerbe-Institutionen, die bewahren, sammeln, archivieren. Denn es gibt eine vielfältige Verantwortung! Gemeinsames Kulturerbe endet nicht an den Landesgrenzen.

Gesellschaftliche Umbrüche verändern, verlagern, verschieben die verschiedenen Schichten des kulturellen Erbes und „seiner“ Verantwortung. Diese Schichten müssen freigelegt und offen zugänglich sein, damit Kulturerbe in die Gesellschaft hineinwirken kann.

Kulturerbe-Einrichtungen sind lernende Institutionen und das muss auch so bleiben. Ohne selbst ständig dazuzulernen kann keine Wissens- und Kompetenzweitergabe erfolgen.

Auf Digitalität und unser täglich Brot – die Kulturerbedaten – übertragen bedeutet das eine dringende Notwendigkeit der Vernetzung mithilfe von Daten gemäß den FAIR- und CARE-Prinzipen sowie die fortlaufende Pflege dieser Daten. 

Es wurden viele spannende Projekte und Initiativen vorgestellt, für die es sich lohnt, auch nachträglich nochmal einen Blick in das Programm zu werfen.

Aus dem digiS-Podium „Verschiedene Orte – gemeinsames Erbe“ nehmen wir mit, wie wichtig es ist, zusammenzuarbeiten und nicht für sich alleine oder gar gegeneinander. Es ist eine große Bereicherung, auch „kleine“ Kulturerbe-Institutionen und -Initiativen mit auf die Bühne zu holen, shoutout an Dunera und das Archiv des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA)!

Aber…was ist eigentlich Kulturerbe? Sind Museumsmenschen und Archivar:innen „Messis“? …Nein! Aber witzige Frage!

„Wir“ und unsere Dinge sind Kulturerbe, denn es gibt kein Erbe ohne Wir-Konstruktion. Wiedergutmachung(en) sind auch Kulturerbe; Zeitzeug:innen sind Instanzen der Authentizität.

Das Erbe anzutreten, bedeutet die Verantwortung für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu übernehmen. Erben ist ein aktiver Prozess, Erben macht Arbeit und wie wir mit unserem Erbe umgehen, sagt sehr viel über uns als Gesellschaft sowie unsere Werte aus.

Im Haus der Geschichte kann man sogar den Schwarzwald besuchen.

Die Veranstaltungsorte und das Rahmenprogramm waren ebenfalls ein schöner, bunter Strauß Kulturerbe – die Dürniz im Landesmuseum Württemberg, das Literaturhaus Stuttgart, das Haus der Geschichte Baden–Württemberg sind auch ohne Konferenz wirklich einen Besuch wert.

„Zugang gestalten!“ findet 2025 vom 22.-24.Oktober in Leipzig statt.