Die Vor-Premiere unseres zweiten digiS-Films „Gemeinsam gute Daten schaffen“ war bereits am 1.12.2017 auf der digiS-Jahreskonferenz #kulturgutdigital.
Er handelt – wie sollte es anders sein – vom Berliner #kulturgutdigital, den Daten und den Digitalisaten unserer Netzwerkpartner und erzählt (eine) Berliner Geschichte. Ein Film über Daten, ihre Kontexte und den Wert von nachnutzbaren Daten. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle digiS-Partner, die für den Film Digitalisate bereitgestellt haben, sowie an die Berliner Agentur „Goldener Westen“ für die sehr gute Zusammenarbeit.
Viel Spaß beim Zuschauen.
CC BY 4.0 Zuse-Institute Berlin – digiS
Das Video in einer höheren Auflösung (1080p) gibt es hier zum Download.
Am 1. Dezember 2017 haben wir mit vielen PartnerInnen aus Kulturerbe-Einrichtungen, mit denen wir in den vergangenen Jahren in der einen oder anderen Form in Projekten zusammengearbeitet haben, sowie mit weiteren 150 Gästen auf die Ergebnisse unserer gemeinsamen Arbeit zurückgeschaut. Viele Wegbegleiter und PartnerInnen aus unserem Netzwerk waren anwesend, um das 5-Jahres-Jubiläum gemeinsam mit uns zu feiern, darunter Interessierte aus Politik, Verwaltung und Kultur, VertreterInnen der Zivilgesellschaft wie Wikimedia und verwandte Einrichtungen wie die Deutsche Digitale Bibliothek sowie Koordinierungs- und Kompetenzzentren im Bereich Digitalisierung aus anderen Bundesländern.
Nach der Begrüßung durch die Geschäftsführerin des Zuse Institute Berlin, Annerose Steinke, startete Kultursenator Klaus Lederer enthusiastisch in den Tag. Das Förderprogramm und Netzwerk von digiS seien eine offene Infrastruktur fürs Digitale, so Lederer. Die Digitalisierung diene der Demokratisierung des Zugangs zum kulturellen Erbe.
CC BY 4.0 Zuse Institute Berlin – digiS. digiS-Jahresveranstaltung 2017 #kulturgutdigital – Begrüßung Klaus Lederer
Thorsten Koch, Projektleiter von digiS, spannte in seinem Vortrag „Vom Netz gehalten oder im Netz gefangen – Zur Konvergenz der Daten“ in gewohnt leichtfüßiger Weise den Bogen von der Mathematik bis hin zu #kulturgutdigital.
Thorsten Koch: „Wir müssen gar nicht jedes Objekt digitalisieren, wir müssen das Netz der Daten nur eng genug spannen, um die Lücken zu schließen. Wir knüpfen das Berliner Netz, die @ddbkultur das deutsche und die @Europeanaeu das europäische!“ #kulturgutdigitalpic.twitter.com/VdLG4CqJOR
CC BY 4.0 Zuse Institute Berlin – digiS. digiS-Jahresveranstaltung 2017 #kulturgutdigital – Vortrag Thorsten Koch
Im Partnerdialog „Retro 1“ mit dem Stadtmuseum Berlin, vertreten durch Sebastian Ruff, ging es zunächst um einen Rückblick auf die Anfänge des Förderprogramms im Jahr 2012 mit den ersten fünf Projektpartnern (Bröhan-Museum, Brücke-Museum, Landesarchiv Berlin, Stadtmuseum Berlin, Zentral- und Landesbibliothek Berlin) und den ersten acht Projekten. Das Zwei-Säulen-Konzept einer zentralen Koordinierungsstelle und Projektbegleitung, verbunden mit einem wettbewerblich organisierten Förderprogramm zur nachhaltigen Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin, war und ist die zentrale Grundidee. In fünf Jahren wurden auf diese Art 59 Projekte mit 29 Einrichtungen durchgeführt.
Über 100 Einrichtungen wurden beraten. Das Förderprogramm basiert auf dem Berliner Digitalisierungskonzept von 2010. Inwiefern auch eine Wandtafel für die ersten Monate des frisch initiierten Förderprogramms eine Rolle spielte, können sie selbst im Videoausschnitt nachhören.
CC BY 4.0 Zuse Institute Berlin – digiS. digiS-Jahresveranstaltung 2017 #kulturgutdigital – Retro 1
„Gemeinsam gute Daten schaffen“ – so lautet der Titel des diesjährigen digiS-Films. Er handelt – wie sollte es anders sein – vom Berliner #kulturgutdigital, den Daten und den Digitalisaten unserer Netzwerkpartner und erzählt (eine) Berliner Geschichte. Ein Film über Daten, ihre Kontexte und den Wert von Open Data. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle digiS-Partner, die für den Film Digitalisate bereitgestellt haben, sowie an die Berliner Agentur „Goldener Westen“.
Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle die von digiS herausgegebene Handreichung Recht auf Basis des neuen Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetzes (UrhWissG):
In bewährter Kooperation mit iRights.Law wurde diese aktualisiert und ist seit kurzem sowohl bei uns in gedruckter Form erhältlich als auch unter der DOI http://dx.doi.org/10.12752/2.0.002.3 im Netz abruf- und zitierbar.
Auch in anderen Bundesländern gibt es natürlich digiS-ähnliche Enrichtungen. In Form eines Peer Reviews sollte beim zweiten Panel der Konferenz „Norden, Süden, Osten, Westen – Berlin kann es am besten?“ der Vergleich gewagt und das Verbesserungspotential auch für Berlin gemeinsam mit unseren Gästen Yasi Schneidt und Petra Newrly (MFG Baden-Württemberg), Viktor Pröstler und Sybille Greisinger (Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern), Ulf Preuß (Koordinierungsstelle Brandenburg Digital) und Frauke Rehder (digiCULT Schleswig-Holstein) ausgelotet werden.
Same but different!digiCULT setzt den Schwerpunkt auf die Bereitstellung technischer Infrastrukturen zur Erschließung und Präsentation von digitalen Beständen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Arbeit an Normdaten. Die Koordinierungsstelle Brandenburg Digital steht unter anderem vor der Herausforderung, in einem Flächenland den hoch spezialisierten Beratungsbedarf der kleineren (Archiv-)Einrichtungen zu bündeln, diese mit den größeren Institutionen des Landes zu vernetzen und zu erfolgreichen Kooperationsprojekten zusammenzuführen. Bayern bietet über die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen ein großes Repertoire an verschiedensten Tools an, sowohl in Form von Beratung als auch mit konkreter technischer Unterstützung. Die Bandbreite reicht von Unterstützung bei der Entwicklung von Digitaler Strategie und Social Media, App-Baukästen, Digitalisierung und Dokumentation bis hin zu einem CMS für Museumswebseiten. Baden-Württemberg setzt auf Beratung und Vernetzung zwischen Kultur- und Kreativwirtschaft im Rahmen seiner Innovationsagentur, der MFG Baden-Württemberg, durch die darin angesiedelten Projekte opencultureBW sowie Museum2.0. Auch hier wird die direkte Umsetzung der Nachnutzung im Rahmen von Hackathons gleich in der Praxis erprobt.
Ein ungelöstes Problem in allen Bundesländern: die Realisierung der Langzeitverfügbarkeit der Daten – Berlin hat hier im Rahmen der Kooperation mit dem Zuse Institute Berlin den ersten Ansatz einer Lösung entwickelt.
CC BY 4.0 Zuse Institute Berlin/digiS. digiS-Jahresveranstaltung 2017 #kulturgutdigital – Peer-Review-Panel
Keine Jahreskonferenz ohne einen Schuss Wahnsinn – am 1. Dezember läuteten die diesjährigen Projektpartner von digiS mit ihrer Minute Madness die Projektmesse auf der Konferenz ein. Dabei wurde deutlich, wie breit das sogenannte Kulturerbe ist. Neu dabei im Netzwerk der Projektpartner waren in diesem Jahr als bezirkliche Einrichtung die Kunstsammlung Pankow, die mit ihrem Digitalisierungsprojekt zum Nachlass Egmont Schaefers nicht nur ihr Pilotprojekt startete, sondern dies gleich in einem großen Verbund gemeinsam mit der Berlinischen Galerie und dem Stadtmuseum Berlin tat. Der Nachlass des Künstlers ist verteilt auf diese und weitere Berliner Institutionen. Neu dabei war 2017 auch das MIME-Centrum, dem es um die Bewahrung und die digitale Zugänglichkeit des Tanzerbes geht. Als wissenschaftliche Einrichtungen sind erstmals mit im digiS-Projektboot die TU Berlin (Universitätsarchiv) mit ihrer Flugblattsammlung aus der Studentenbewegung sowie das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) mit der Digitalisierung und Bereitstellung der Zeitschrift für Wohlfahrtspflege (1924-1944).
CC BY 4.0 Zuse Institute Berlin/digiS. digiS-Jahresveranstaltung 2017 #kulturgutdigital – Minute Madness Projekte 2017
Die direkt nach der Minute Madness stattfindende Projektmesse bündelte die 10 Projekte aus dem Förderjahr 2017 mit weiteren 13 Projekten aus den Vorjahren zu fünf thematisch gruppierten Projektmesseständen. Wer waren die „Fragilen Berliner“? Ist wirklich das gesamte Werk Georg Kolbes inzwischen digitalisiert? Wie wird Tanz digital beschrieben und modelliert? Was geschah inzwischen mit den Modellbüchern Bertolt Brechts, was haben Egmont-Schaefer-Digital und der AEG-Firmennachlass gemeinsam, und war Crowd Sourcing für die historischen Berliner Telefon- und Adressbüchern ein Erfolgsmodell? Natürlich fehlte auch das Thema der Nachnutzbarkeit nicht auf unserer Projektmesse, vertreten durch den Kulturhackathon „Coding da Vinci“.
— Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz DNK (@Kulturerbe_DNK) December 2, 2017
Ziel der letzten Panelrunde „Openess für die Berliner Digitalkultur“ war es, den Blick von Deutschland auf Europa zu lenken. Wie wird in anderen europäischen Ländern mit (Kulturerbe-)Daten umgegangen, und wie werden dort die Chancen offener Kulturdaten für die breite Öffentlichkeit, für Forschung und Wissenschaft diskutiert? Hierzu hatten wir eingeladen: Beat Estermann (stellvertretender Leiter des Schwerpunkts „Open & Linked Data“ am E-Government-Institut der Berner Fachhochschule), Karin Glasemann (Digital Coordinator, Nationalmuseum Schweden & Mitglied des Europeana Members Council) und Jürgen Christof (Leiter der Universitätsbibliothek der TU Berlin). Moderiert wurde das Panel von Christina Riesenweber, Open Access Büro Berlin. 2015 hat das Land Berlin eine Open-Access-Strategie verabschiedet. Besonders ist dabei, dass nicht nur Open Access für Wissenschaftliche Veröffentlichungen, sondern auch offene Kulturdaten den Weg in die Strategie gefunden haben, verbunden mit der Forderung nach Offenem Zugang zur Nachnutzbarkeit. 2016 wurde daher auch das landesweite Open-Access-Büro eingerichtet, das die Umsetzung dieser Strategie begleitet. War bereits am Morgen eine starke Diskussion über die Öffnung des Urheberrechts für Kulturerbe und die Forderung nach einer entsprechenden Schrankenregelung und einer politischen Lösung entbrannt, ging es nun insbesondere um die Haltung in den Institutionen zum Thema „Offener Zugang“. Ein besonders starkes Votum für Offenheit als Haltung, welche die gesamte Organisation durchdringen muss, kam hierbei von Jürgen Christof (TU Berlin), der das Thema aber auch strategisch als Daseins-Legitimationswerkzeug einsetzt.
Openness und digitale Strategie müssen in die DNA eingeschrieben und im Alltag dauerpräsent sein! @UB_TU_Berlin Jürgen Christof bei @digiSberlin Tagung #kulturgutdigital
Die größten Hindernisse für Open Access verortet Beat Estermann eher im psychologischen Bereich: es gebe Angst vor Kontrollverlust und daher auch vor (vermeintlich) entgehenden Einnahmen. Karin Glasemann wiederum fordert von den Museen ein, dass sie zuverlässigen, guten Content liefern und zwar an die Plattformen, Portale, API etc., worüber diese Inhalte auch wirklich nachgenutzt werden können. Eine größere Diskussion mit dem Publikum entspann sich über einen Teilnehmerbeitrag, der die Rolle der Künstler selbst ins Spiel brachte, die – unabhängig von der Haltung der sie sammelnden Einrichtung – durch die digitale Nachnutzbarkeit mit den Wirkungen von Creative Commons Lizenzen konfrontiert und auch herausgefordert sind.
CC BY 4.0 Zuse Institute Berlin – digiS. digiS-Jahresveranstaltung 2017 #kulturgutdigital – Openess Panel
Wir freuen uns schon heute auf ein Wiedersehen mit unseren Gästen im Rahmen des Förderprogramms oder bei einer unserer kommenden Veranstaltungen!
Das im Juni 2017 verabschiedete Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz (UrhWissG) hat uns veranlasst, unsere Handreichung Recht in Kooperation mit iRightsLaw zu überarbeiten. Das UrhWissG ist aus Sicht der Bildung und Wissenschaft als wichtiger Schritt zu begrüßen, auf politischer Ebene den digitalen Wissens- und Kulturalltag nachzuvollziehen. So ist beispielsweise die digitale Langzeitarchivierung, die Digitalisierungsprojekte überhaupt erst nachhaltig werden lässt, nun im Gesetz entsprechend berücksichtigt worden. Wenig verändert hat sich jedoch die Praxis für die Museen und andere Kulturerbeinstitutionen für die öffentliche, digitale Zugänglichmachung von Objekten über das Netz. Leider gibt es hier nachwievor keine Schrankenregelung für die Präsentation von Beständen im Internet.
Gleichwohl soll die vorliegende Handreichung wie auch bereits ihre Vorgänger neben ihrem Einführungscharakter zu den Themen Urheber- und Leistungsschutzrechte vor allem Handlungsspielräume für die MitarbeiterInnen in den Kultur- und Gedächtnisinstitutionen aufzeigen.
Fünf Jahre digiS und fünf Jahre Förderprogramm sind in Zahlen ausgedrückt 59 Digitalisierungsprojekte gewesen. Damit der Rückblick auf das Programm am 1.12. 2017 differenziert ausfällt, präsentieren sich 23 Projekte der letzten fünf Jahre auf unserer Projektmesse. Im Anschluss an die Minute Madness der diesjährigen Projektpartner haben die TeilnehmerInnen der Konferenz am Nachmittag somit die Gelegenheit an sechs Projektmesseständen mit den aktuellen und früheren Projektpartnern aus dem Förderprogramm ins Gespräch zu kommen und nachzufragen, was aus den Projekten geworden ist. Hat die Teilnahme am Berliner Förderprogramm die einzelnen Institutionen weitergebracht in ihrem Gesamtkonzept zur Digitalisierung?
Folgende Partner von digiS aus dem Förderprogramm werden am 1.12. dabei sein:
Berlinische Galerie
Georg Kolbe Museum
HTW Game Design
Bröhan Museum
Stadtmuseum Berlin
MIME Centrum Berlin
Institut für Theaterwissenschaften der FU Berlin
SMB – Kupferstichkabinett
Kunstsammlung Pankow
Deutsches Technikmuseum Berlin
Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU Berlin
Nach dem großartigen Kick off-Wochenende Ende Oktober an der HTW Berlin nähern wir uns bereits der öffentlichen Projektpräsentation und Preisverleihung von Coding da Vinci Berlin. Zum wiederholten Male wird dieses Event im Jüdischen Museum Berlin gehostet – herzlichen Dank dafür! Am 2.12.2017 nun werden ab 12:30 Uhr sie, also unser Publikum, die fünfköpfige Jury des Hackathons, die teilnehmenden Berliner Kulturinstitutionen und nicht zuletzt auch Berlins Kultursenator Klaus Lederer gespannt sein, was sich die TeilnehmerInnen haben einfallen lassen zu den im Oktober vorgestellten 31 Datensätzen. Apps für das Smartphone, Twitterfeeds, AR/VR, Big-Data Visualisierung, interaktive Websites – im Hackdash des Kulturhackathons stehen 24 Projekte. Noch ist offen, welche davon es bis in die Zielgerade zum 2.12. schaffen werden. Doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass viele der landesweiten Kulturdatensammlungen das Interesse der Hacker/Haecksen gefunden haben. Die Fahrkartensammlung des Deutschen Technikmuseums, eines Projektpartners von digiS, soll als Crowsourcing Spiel verschlagwortet werden.
Music Lovers wollen eine Analysetool auf Basis der Programmdaten des Konzerthauses Berlin bauen, mit dem Ziel nicht nur das ideale Konzer, sondern vielleicht auch die ideale Konzertbegleitung zu finden. MauAR versucht sich an der Darstellung der Berliner Mauer als augmented reality. Der Datensatz dazu stammt aus dem landesweiten Förderprogramm Digitalisierung und von unserem Projektpartner der Stiftung Berliner Mauer. Die Daten der Bibliothek für bildungsgeschichtliche Forschungsliteratur, Bertuch’s Bilderbuch für Kinder (18. Jahrhundert) bilden die Grundlage für ein interaktives Onlinegame für Kinder zwischen 8 und 12. Dies sind nur einige der potentiellen AnwärterInnen auf eine Prämierung in einer der sechs Coding da Vinci Preiskategorien:
The most technical – The most useful- The best design -The funniest hack – Out of competition – Everybody’s darling.
Um den Wert dieser Projekte richtig zu verstehen, sei nochmal darauf hingewiesen, dass alle EntwicklerInnen ehrenamtlich arbeiten. Viele sehr unterschiedliche Datensätze, sehr viele Zeilen Code, eine noch größere Menge Enthusiasmus und Lust auf digitale Kulturdaten – wer diese Mischung miterleben will, sollte sichschleunigst hier für die Preisverleihung von Coding da Vinci am 2.12.2017 anmelden.
#kulturgutdigital – 5 Jahre und mehrere Monate später
Das Programm
Die Vorbereitung unserer diesjährigen Konferenz trägt bisweilen nostalgische Züge. Nach fünf Jahren Förderprogramm Digitalisierung Berlin schauen wir zurück auf unsere Anfänge im Jahr 2012. Fünf Partner, acht Projekte, ein noch unbe(-ge)lebtes Digitalisierungskonzept und viel Enthusiasmus – so kann man man die ersten Monate gut beschreiben. Wie sich das im Einzelnen verhielt und wofür wir als Servicestelle Digitalisierung unsere gute alte Wandtafel gebraucht haben, darüber erfährt man am 1. Dezember mehr in unserem kurzweiligen Partnerdialog „Retro 1“ mit dem Stadtmuseum Berlin, aka: Sebastian Ruff.
„Norden, Süden, Osten, Westen – Berlin kann es am besten?“ – Unsere Gäste aus den Koordinierungs- und Kompetenzzentren Digitalisierung kommen aus Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Peer Review hat in der Wissenschaft eine gute Tradition und so wollen auch wir für die Zukunft lernen von unseren Partnern aus den verschiedenen Bundesländern. Wir freuen uns daher sehr Yasi Schneidt, Petra Newrly, Christian Gries, Sybille Greisinger, Ulf Preuß und Frauke Rehder auf unserem Peer review-Panel „Retro 2“ zu begrüßen.
digiS Keine Jahreskonferenz ohne einen Schuss Wahnsinn – am 1. Dezember werden die diesjährigen Projektpartner von digiS mit ihrer Minute Madness die Projektmesse einläuten. Der „Digitale Komplex“ setzt sich aus fünf thematisch gruppierten Projektmesseständen zusammen, die von unseren Projektpartnern der letzten fünf Jahre bespielt werden. Wer sind die „Fragilen Berliner“, ist wirklich das gesamte Werk Georg Kolbes inzwischen digitalisiert, wie wird Tanz digital beschrieben und modelliert, was geschieht mit den Modellbüchern Bertolt Brechts, was haben Egmont-Schaefer-Digital und der AEG-Firmennachlass gemeinsam und war Crowd Sourcing für die historischen Berliner Telefon- und Adressbüchern ein Erfolgsmodell? Natürlich fehlt auch das Thema der Nachnutzbarkeit, vertreten durch den Kulturhackathon,“Coding da Vinci“, nicht auf unserer Projektmesse.
Bei unserer nachmittäglichen Runde zu „Openess für die Berliner Digitalkultur“ richten wir den Blick dann von Deutschland aus nach Europa.
Wie wird in anderen europäischen Ländern mit (Kulturerbe-)Daten umgegangen und wie werden dort die Chancen offener Kulturdaten für die breite Öffentlichkeit, für Forschung und Wissenschaft diskutiert? Wir begrüßen hierzu Beat Estermann (stellvertretender Leiter des Schwerpunkts „Open & Linked Data“ am E-Government-Institut der Berner Fachhochschule), Karin Glasemann (Digital Coordinator, Nationalmuseum Schweden& Mitglied des Europeana Members Council) und Jürgen Christof (Leiter der Unibibliothek der TU Berlin). Moderiert wird das Panel von Christina Riesenweber, Open Access Büro Berlin.
Die digiS-Jahreskonferenz findet von 10 Uhr bis 17 Uhr am Zuse Institute Berlin, Takustr. 7, 14195 Berlin statt. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Am vergangenen Wochenende fand der Kick off von „Coding da Vinci 2017“ an der HTW Berlin statt. Am Start waren 19 Kulturinstitutionen – die sog. GLAM (Galleries, Libraries, Archives, Museums) mit 31 Datensätzen unter einer freien Lizenz (Creative Commons Lizenz). Mehr als hundert teilnehmende EntwicklerInnen, WebdesignerInnen und kulturbegeisterte Menschen waren ebenfalls an die HTW gekommen, um diese Kulturdaten in neuen Anwendungen digital lebendig werden zu lassen. Denn die Idee hinter Coding da Vinci ist es auch, Kultur- und Entwicklercommunity über dieses Kreativ-Event zusammenzubringen und zu zeigen, welche spannenden Anwendungen gemeinsam aus digitalen Kulturdaten entstehen können.
Dies hat in der Vergangenheit bereits wunderbar geklappt: Seit 2014 haben ca. 90 Kulturinstitutionen sich an dem Hackerwettbewerb mit über 1 Mio Daten beteiligt. 54 Projekte wurden bis 2017 von den teilnehmenden Entwicklerteams prototypisch umgesetzt. Ein toller Erfolg! Und der soll im kommenden Jahr in die Breite getragen werden, so die VeranstalterInnen zum Auftakt. Coding da Vinci geht in die Region! So das Motto, nach dem sich inzwischen neue Veranstalterteams in Leipzig, München, Hamburg und im Rhein-Main-Gebiet zusammengefunden haben, die 2018 „ihren“ Hackathon mit einem Datenschwerpunkt auf der Region ausrichten wollen. Aber zunächst zurück nach Berlin.
Die datengebenden Kulturinstitutionen schossen während ihrer „Minute Madness“-Präsentationen ein Feuerwerk an Daten ab.
Angefangen bei den Nachschriften zu Alexander von Humboldts Kosmos-Vorträgen (1827/28) der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, über Berliner Stadtansichten des frühen 20. Jahrhunderts der Berlinischen Galerie und des Stadtmuseums Berlin, bis zu den Werken der Kreuzberger Künstler-Bohème des FHXB Museums. Die weltweit größte historischen Fahrkartensammlung des Deutschen Technikmuseums Berlin wurde präsentiert, getrocknete Pflanzenbelege des Botanischen Gartens Botanisches Museum Berlin, digitale Tierstimmen und Insektensammlungen des Museums für Naturkunde, die Schülerkartei der Reichsvereinigung der Juden des International Tracing Service (ITS) Arolsen, die Programmdaten des Konzerthauses Berlin von 2008 bis 2018 und die historischen Adressbücher der ZLB – um nur einige zu nennen. (Am besten schaut man sich alle 31 Datensätze 2017 auf der Coding da Vinci Webseite an.) Genauso spannend wie die Daten selbst sind natürlich die auf den Daten basierenden Ideen, die nur wenige Stunden später von den TeilnehmerInnen gepitched werden. 25 Projektideen, wie man die vorgestellten Kulturdaten in neue Kontexte stellen und sie damit attraktiver, findbarer und damit besser zugänglich machen kann, wurden vorgestellt.
Der Datensatz der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) wurde in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt auf dem “Jüdischen Adressbuch Groß-Berlin (1931)” vorgestellt. Eine perfekte Ergänzung zu den Daten des ITS Arolsen.
Beim diesjährigen Hackathon gibt es nun TeilnehmerInnen, die genau mit dieser Datenkombination arbeiten wollen. Unter dem Titel „Visualisierung Jüdischen Lebens“ sollen die Spuren des jüdischen Lebens auf einer Berlinkarte visualisiert werden.
Ein weiterer sehr schöner Effekt des Kulturhackathons: Einige Berliner GLAM bekommen ihre Daten „verbessert“ zurück – in diesem Fall angereichert mit Georeferenzen. Der Entwickler Thomas Tursics plant, alle Berliner Datensätze ohne Geolokalisierungen um genau diese zu ergänzen.
Das Projekt „Gimmeh Data“ wiederum will die bisherigen CdV-Datensätze für Wikidata aufbereiten. Zukünftige DatengeberInnen sollen ihre daten künftig leichter mit wesentlichen Metadaten für Coding Da Vinci bereitstellen können.
Am zweiten Tag des Hackathons wurden dann bereits in den Projektteams zusammen mit den VertreterInnen der GLAM an den Projekten gearbeitet. Parallel dazu gab es Workshops von Partnern der HTW zur Entwicklung von Augmented- und Virtual-Reality-Anwendungen mit Unity, Physical Computing sowie eine Führung durch die CAVE der HTW. Ein Wikidata-Workshop rundete das Programm ab.
Wie geht es nun weiter?
Ab jetzt haben alle Projektteams kanpp sechs Wochen Zeit, um ihre Ideen zu Prototypen zu entwickeln. Am 2. Dezember 2017 findet im Jüdischen Museum Berlin die öffentliche Projetpräsentation und Preisverleihung statt. Zudem gibt es seitens des OK LAB Berlin die Einladung an alle TeilnehmerInnen, das Wissen der OK Lab CoderInnen und die Räume von Wikimedia Deutschland an drei Terminen (30.10., 13.11., 26.11., ab 19 Uhr) in Anspruch für die CdV-Projekte in Anspruch zu nehmen.
Alle News zu Coding da Vinci gibt auf dem CdV-Blog oder via twitter – stay tuned!
Coding da Vinci – Der Kultur-Hackathon ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB), der Open Knowledge Foundation Germany e. V. (OKF DE), der Servicestelle Digitalisierung Berlin (digiS) und Wikimedia Deutschland e. V. (WMDE) und ein offizieller Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 in Deutschland des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK).
Ein Teil des digis-Teams verbringt dieses Wochenende in Oberschöneweide an der HTW Berlin bei Coding da Vinci Berlin 2017! Wenn Sie Lust haben auf spannende Kulturdaten, eine große EntwicklerInnen- und Kultur(daten)-community, auf freundliche Menschen und viel kreative Athmosphäre, dann kommen Sie einfach auch.
Vom 21. Oktober bis zum 02. Dezember veranstalten die Deutsche Digitale Bibliothek, die Servicestelle Digitalisierung Berlin (digiS) und Wikimedia Deutschland eV zum vierten Mal den Kultur-Hackathon „Coding da Vinci” in Berlin. Coding Da Vinci will zum einen das Theme Offene Daten im Kulturbereich weiter voranbringen – auch die Ergebnisse von Coding Da Vinci werden unter einer offenen Lizenz für die weitere (Nach-) Nutzung veröffentlicht. Zum anderen möchten wir die Entwickler-, Gamesliebhaber- und Designercommunity mit Gedächtnisinstitutionen wie Museen, Archive, Bibliotheken etc. vernetzen und einen Raum für den Austausch und auch für (Daten-)Experimente schaffen. Welchen Wert der Hackathon für die Kulturinstitutionen haben kann, belegen diese Aussagen von teilnehmenden Institutionen.
Stimmen von Datenpartnern 2014 und 2015
„Zwei Tage Hackathon waren eine sehr schöne Erfahrung. Man kann den Einrichtungen wirklich nur raten, nicht nur zum Daten vorstellen zu kommen, sondern die zwei Tage zu nutzen. So viele Inputs bekommt man selten in so kurzer Zeit.“ (Martin Reisacher, 2015, Landesarchiv Baden-Württemberg)
„Die Anforderungen von Entwicklern erfordern Zeit und Ressourcen, die erst einmal aufgebracht werden müssen. Hier haben wir nicht nur gutes Feedback der Entwickler bekommen, sondern auch tolle Ergebnisse. Das ist eine gute Möglichkeit für Institutionen, um in der digitalen Welt sichtbar zu bleiben.“ (Phillipp Gorki, Berlinische Galerie, Datenpartner 2014/2015)
„Für uns war die Teilnahme an Coding da Vinci sehr positiv. Ich bin wirklich beeindruckt vom hohen Niveau der Projekte. Spannend war die Zusammenarbeit mit einem jungen, interdisziplinären Team, das mit einem frischen Blick auf die Fotos aus unserer Sammlung geschaut hat. Sie haben mit ihrer Webseite www.bilder-der-revolte.de gezeigt, wie viel man in zehn Wochen schaffen, welche Konzept man entwerfen kann, aber auch welche Technikkompetenz dazu notwendig ist. Ein modernes Museum muss auch seinen Platz im Netz einnehmen. Das ist eine wichtige Aufgabe, um die es für uns bei Coding da Vinci geht. Der Kultur-Hackathon hilft uns, neue Möglichkeiten zu entdecken.“ (Ruth Rosenberger, Haus der Geschichte, 2015)
In den zurückliegenden Jahren hat Coding da Vinci bereits mit über 60 Kulturinstitutionen zusammengearbeitet und konnte über 100 offene Da Datensätze für die Öffentlichkeit verfügbar machen. 54 interdisziplinäre Teams haben im Rahmen von Coding da Vinci aus diesen Daten beeindruckende und überraschende Kulturanwendungen geschaffen von mobilen Websites bis zu interaktiven Hardware-Prototypen.
Coding da Vinci Partner 2017 – Fokus Berlin Brandenburg
Es beteiligen sich 19 Kultureinrichtungen, vom kleinen Wegemuseum in Wusterhausen-Dosse bis zu den großen Häusern wie die Staatsbibliothek zu Berlin, das Museum für Naturkunde und das Deutsche Technikmuseum. Neun Institutionen nehmen unter anderem mit Datensätzen teil, die im Rahmen des Förderprogramms Digitalisierung Berlin erstellt wurden. Dazu gehören die Berlinische Galerie, Deutsches Technikmuseum Berlin, das Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Institut für Theaterwissenschaften, Lette Verein Berlin, Stiftung Berliner Mauer, Stiftung Stadtmuseum Berlin und die Zentral- und Landesbibliothek. Die Datensätze zeigen viel Berliner Lokalkolorit durch die Zeichnungen und Fotografien Heinrich Zilles sowie Berliner Stadt-, Sozial- und Technikgeschichte des 19. Jahrhunderts. Die kiezfokussierte Sammlung Kreuzberger Künstlerbohème trifft auf das „Kino im Kopf“ des Theaterregisseurs Max Reinhardt. Das Jüdische Adressbuch Berlins aus dem Jahr 1931 dokumentiert ebenso wie die Privataufahmen der Berliner Mauer einschneidende Zäsuren der Berliner und deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Wir erwarten zum Kick-Off am 21. und 22. Oktober 2017 in der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) 120 Coder/innen und Designer/innen, die aus dem Datenmaterial neue Anwendungen kreieren. Coding da Vinci sieht sich als Teil der weltweit wachsenden OpenGLAM*-Bewegung, in der sich Menschen in und außerhalb von Kultureinrichtungen für den freien Zugang zu und die offene Nachnutzung von digitalisierten Kulturgütern einsetzen. Ein Ziel, für das wir uns auch als digiS im Rahmen des Förderprogramms Digitalisierung einsetzen.
Wenn Sie also Interesse an Kultur und Technik haben, kommen Sie am 21./22.10.17 an die HTW – hier geht’s zur Anmeldung.
Coding da Vinci – Der Kultur-Hackathon ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutsche Digitalen Bibliothek (DDB), der Open Knowledge Foundation Germany e.V. (OKF DE), der Servicestelle Digitalisierung Berlin (digiS) und Wikimedia Deutschland e.V. (WMDE).
Partner 2017: Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz & Sharing Heritage; Jüdisches Museum Berlin;Hochschule für Technik und Wirtschaft – Unterstützer 2017: Anynines; Museum für Naturkunde Berlin