Workshops
Die Unterstützung und Beratung der Projektpartner:innen des Förderprogramms Digitalisierung gehört zu den grundlegenden Tätigkeiten des Forschungs- und Kompetenzzentrums Digitalisierung Berlin (digiS). Um dies zu gewährleisten, bieten wir am Zuse-Institut Berlin (ZIB) und online zahlreiche Workshops zu diversen Themen der Digitalisierung an.
All unsere Projektpartner:innen ebenso wie jene, die es noch werden möchten und alle Interessierten, sind herzlich eingeladen, an diesen kostenlosen Veranstaltungen teilzunehmen. Die Workshopthemen und Termine 2025 werden laufend ergänzt.
Wir nehmen Sie gern in unsere Mailingliste auf, damit Sie alle Veranstaltungseinladungen für Ihre Anmeldung erhalten.
ML/KI in Kulturerbeinstitutionen
Der allgemeine Hype um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) hat auch die Museumswelt erfasst. Große Häuser wie das Met präsentierten mit Aufsehen erregenden Kooperationsprojekten schon 2019 neue Wege der KI-gestützten Analyse und Darstellung ihrer Sammlungen. Aber welche Relevanz hat das Thema jenseits solcher Leuchtturmprojekte für den kuratorischen Alltag von Museen? Wie kann festgestellt werden, ob KI ein Thema für die eigene Institution sein bzw. in nächster Zeit werden könnte, und wenn ja – wie wird ein KI-Projekt im eigenen Hause mit Dienstleister:innen oder Kooperationspartner:innen am besten organisiert? Welche juristischen Implikationen ergeben sich aus der Nutzung von Machine Learning/KI?
Die digiS-Veranstaltungen dienen dazu, erste Entscheidungshilfen zu diesen Fragen zu geben. Das Thema des Maschinellen Lernens (ML) als der eigentlichen Grundlagentechnologie für KI soll den Teilnehmenden ebenso wie der aktuelle Stand der KI in der Museumswelt anhand von Beispielen nähergebracht werden.
KI-Workshops
Audiovisuelle Archive stellen Forschende, Kurator:innen und Kulturinstitutionen vor besondere Herausforderungen: Wie lassen sich Bild-, Video- und Tonbestände erschließen, durchsuchen und interpretieren, wenn sie aus heterogenen Quellen stammen und in komplexen Kontexten entstanden sind? Der Workshop widmet sich aktuellen Ansätzen, mit denen audiovisuelle Sammlungen anders zugänglich und neu erfahrbar gemacht werden können – von semantischer Suche über Detektivarbeit im Stadtraum bis hin zur Nutzung generativer KI in der Archivexploration.
Laura Rettig (Universität Basel / DBIS) zeigt, wie mit dem Open-Source-Retrieval-Framework vitrivr multimediale Bestände durchsucht werden können. Das System vereint Bild-, Video-, Audio- und Textsuche in einer gemeinsamen Umgebung und verbessert so die Zugänglichkeit und Nachnutzbarkeit digitaler Kulturdaten.
Kaspar Aebi (Kurator, Film- und Medienwissenschaftler) präsentiert Mapping the Archive, eine Plattform, die Filme aus dem Archiv des Berliner Künstlerprogramms des DAAD im Stadtraum Berlins verortet. Er beschreibt, wie durch den Abgleich von Filmbildern und Kartenmaterial audiovisuelle Archive neu lesbar werden und wie Archivrecherche auch zur detektivischen Spurensuche werden kann.
Dominik Bönisch Alpári (Hochschule Düsseldorf, MIREVI) stellt Prototypen wie die Curator’s Machine oder den Movie Stream vor. Letztere als museale Installation, dient der Analyse historischer Bewegtbildbestände mithilfe von KI, wodurch das Material durchsuchbar gemacht wird. Algorithmen erkennen visuelle und inhaltliche Elemente, generative Modelle übersetzen Filmausschnitte in neue Stilrichtungen und eröffnen damit Fragen nach maschineller „Interpretation“ und Autor:innenschaft.
Die Veranstaltung richtet sich an alle, die mit audiovisuellen oder multimedialen Sammlungen arbeiten. Im Mittelpunkt steht das Kennenlernen praktizierter Such-Methodiken sowie der Austausch über Werkzeuge für die Erschließung und Vermittlung audiovisueller Kulturdaten.
Deus ex machina? Eine Einführung in die Grundlagen des maschinellen Lernens für Kulturerbeinstitutionen
mit Xenia Kitaeva und Marco Klindt
Ursprünglich aus der griechischen Tragödie kommend, „(…) bezeichnet Deus ex machina [heute] meist eine unerwartet auftretende Person oder Begebenheit, die in einer Notsituation hilft oder die Lösung bringt.“ (Wikipedia: Deus ex machina)
Ist sogenannte „Künstliche Intelligenz“ tatsächlich die Lösung all unserer Probleme? Können Kulturerbeinstitutionen nun mit wenigen Knopfdrücken ihre Digitalisierungsprozesse und am besten auch gleich ihren ganzen Verwaltungsapparat automatisieren?
Um diese Fragen fundiert beantworten zu können und den Mehrwert des Einsatzes der neuen Technologien in der eigenen Institution herauszufinden, hilft es, die Technologie(n) und den Entstehungskontext sog. KI zu verstehen: Spätestens seit November 2022 – mit dem Launch des ChatGPT-3-Modells von OpenAI – haben sich die Entwicklungen im Bereich „KI“ überschlagen. „KI“ ist jedoch kein Phänomen der 2020er Jahre. Der aktuelle Hype bezieht sich vor allem auf generative Modelle, obwohl maschinelles Lernen schon lange für die automatische Transkription, Handschrifterkennung und ähnliches eingesetzt wird.
In diesem Workshop gibt es von Xenia Kitaeva zunächst eine historische und geisteswissenschaftliche Einordnung der „Künstlichen Intelligenz“, gefolgt von Marco Klindts Einführung in die den gängigen Modellen zugrunde liegende Mathematik.
Termin & Anmeldung
Der Workshop fand am 14.07.2025 statt.
Termine und Anmeldefristen für 2026 werden rechtzeitig hier bekanntgegeben.
KI und (Urheber-)Recht für Kulturerbe-Institiutionen
mit Prof. Dr. Paul Klimpel, iRights Law
Kulturerbe-Einrichtungen fragen sich, welche rechtlichen Rahmenbedingungen beim Einsatz KI-basierter Verfahren in ihrer Einrichtung und bei der Bereitstellung von Daten für KI-Anwendungen zu beachten sind. Auch international wird über die urheberrechtliche Bewertung von KI-Anwendungen kontrovers diskutiert. Der Vortrag von Prof. Dr. Paul Klimpel (iRights Law) gibt eine Einführung in das Thema KI und Recht für den Bereich des Kulturellen Erbes und geht u.a. auf die Bedeutung der KI-Verordnung der EU für Kulturinstitutionen ein.
Termin & Anmeldung
Der Workshop fand am 14.07.2025 statt.
Termine und Anmeldefristen für 2026 werden rechtzeitig hier bekanntgegeben.


